Die eigentliche Operation: Implantation
Die eigentliche Implantation der künstlichen Zahnwurzel erfolgt – nach Abschluss der erforderlichen Vorbehandlung – in der Regel ambulant. In den meisten Fällen genügt eine örtliche Betäubung.
Vor allem bei längeren Eingriffen kann jedoch mitunter eine so genannte Analgosedierung oder eine Vollnarkose hilfreich sein. Bei umfangreicheren Eingriffen ist es sinnvoll, wenn Patienten eine Begleitperson dabei haben.
Abhängig vom Einzelfall stehen zwei prinzipielle Strategien zur Verfügung:
Operation: Der konventionelle Weg mit dem Skalpell
Bei dem Eingriff öffnet der Zahnarzt die Schleimhaut über dem Kieferknochen mit einem Schnitt und bereitet mit Spezialbohrern den Knochen für die Aufnahme der Implantate vor. Das Verankern eines Implantats dauert – vom ersten Schnitt bis zum Vernähen der Wunde – selten länger als eine Stunde. Patienten sollten das Wundgebiet nach dem Eingriff kühlen. Je nach persönlicher Veranlagung kann es zu Schwellungen und Blutergüssen kommen, die zwei bis drei Tage anhalten, in Ausnahmefällen bis zu einer Woche. Die Fäden werden nach acht bis zehn Tagen entfernt.
In unkomplizierten Fällen die Alternative: Miminalinvasiver Eingriff
Inzwischen haben Zahnärzte die Möglichkeit, ein Implantat mit minimalinvasiven Verfahren einzusetzen. Dies reduziert die Belastung des Patienten bei dem Eingriff.
Die exakte Planung am Computer ermöglicht – aufbauend auf einer modernen dreidimensionalen Diagnostik – einen Implantateingriff „ohne Schnitte", bei dem der Knochen nicht mehr freigelegt werden muss. Möglich ist dies heute mittels einer 3D-gestützten Navigationsschablone, die von einem Speziallabor auf Grundlage der diagnostischen Daten produziert wird. Diese Schablone wird beim Eingriff auf den Kiefer aufgesetzt. Mit ihr ist der Implantologe in der Lage, den Implantateingriff sehr schonend durchzuführen: Die Schablone enthält individuell vorgestanzte Öffnungen, die den Implantatbohrer führen. Eine etwa drei Millimeter kleine Öffnung in der Schleimhaut genügt, um das Implantat zu setzen.
Wenn jedoch Knochen in größerem Umfang aufgebaut werden muss, kommen minimalinvasive Verfahren nicht in Frage. Gleichwohl können hier moderne Verfahren die Belastung des Patienten minimieren.
Risiken und Nebenwirkungen
Die Risiken und Operationsfolgen einer Implantation gleichen in etwa denen einer operativen Zahnentfernung und werden dem Patienten vor dem Eingriff individuell erläutert.
In Einzelfällen kann es bei einer Implantation im Seitenzahnbereich des Unterkiefers zu einer Irritation jenes Nervs kommen, der die Unterlippe und das Kinn versorgt. Je nach Schwere der Beeinträchtigung spüren Betroffene mitunter ein Taubheitsgefühl, das unterschiedlich lange anhält.