2004

2. Implantologische Schlosstage - Schloss Lichtenwalde im Mai 2004

Eine gelungene Symbiose von hochdotierter Wissenschaft, Kultur und Kollegialität – so kann man die Veranstaltung, organisiert und geleitet durch den Vizepräsidenten der Mitteldeutschen Vereinigung für Zahnärztliche Implantologie e.V., Dr. Steffen Borrmann (Freiberg) – bezeichnen. Die großartige Schloss- und Parkanlage des 18. Jahrhunderts, errichtet 1722 bis 1726 für den Reichsgrafen Christoph Heinrich von Watzdorf, malerisch und weithin sichtbar auf einem Bergsporn am linken Ufer der Zschopau, nur wenige Kilometer von Chemnitz entfernt, gab das Ambiente für eine hochkarätige wissenschaftliche Veranstaltung der implantologischen Elite Mitteldeutschlands. Unter wissenschaftlicher Leitung von Herrn Prof. Dr. Hans-Ludwig Graf, Präsident der MVZI und Leiter der Poliklinik in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universität Leipzig, und Herrn Dr. Steffen Borrmann nahmen hervorragende Wissenschaftler und Praktiker, wie Herr PD Dr. Dr. Günther Uhr (Institut für Zelltechniken und angewandte Stammzellbiologie der Universität Leipzig und Ausrichter des Weltkongresses 2005 auf diesem Gebiet), Dr. med. habil. Wolfram Knöfler, Leipzig, Dr. Dr. Dr. Christian Foitzik, Darmstadt und OA Dr. Frank Peter Strietzel vom Zentrum für Zahnmedizin der Charité Berlin zu der Problematik der Knochenersatzmaterialien Stellung.

Ausgehend von einer unterschiedlichen Betrachtungsweise sprachen die Experten über die Prinzipien der Wundheilung, der feingeweblichen Reaktionen auf das Knochenersatzmaterial und zum klinischen Einsatz der unterschiedlichen Materialien. Durch den bewusst eng gesetzten Kreis zur Zuhörerschaft, dessen Ausdruck die rege Diskussion war, kam man zu den Kernaussagen dieser Veranstaltung:

- Knochenersatzmaterialien sind von Knochenregenerationsmaterialien zu unterscheiden (Foitzik, Uhr)

- derzeit stehen die beta-Tricalciumphos

- Knochenersatzmaterialien sind von Knochenregenerationsmaterialien zu unterscheiden (Foitzik, Uhr)

- derzeit stehen die beta-Tricalciumphosphate im Vordergrund (Cerasorb; Uhr, Foitzik)

- neu und noch abschließend zu bewerten sind die nanokristallinen Hydroxylapatite (Ostim; Strietzel).

Dies alles ist immer wieder mit dem Hinweis auf das Blut als Medium der Werkstoffe und Träger der Zielzellen zu verbinden. Die Zukunft der Knochenregeneration scheint jedoch im Bio-Engineering zu liegen. So werden Bio-Engeneering und Implantologie die Zukunft der modernen Zahnmedizin. Leipzig hat dafür mit dem Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum für Zelltechniken und Stammzellenforschung an der Universität Leipzig die Nase vorn. Für mich als Vertreter des BDIZ/EDI-Vorstands und Absolvent der Universität Leipzig war es ein besonderes Erlebnis, wie zukunfts- und qualitätsorientiert sowie kollegial die Implantologen Mitteldeutschlands die Implantologie als modernste zahnärztliche Wissenschaft beeinflussen und gleichzeitig praxisrelevant umsetzen. Gespannt kann man auf das 11. Sommersymposium der Mitteldeutschen Vereinigung für Zahnärztliche Implantologien am 2. - 4. September 2004 in Eisenach auf der bedeutendsten deutschen Burg, der Wartburg, blicken und Ihnen schon heute einen großen Erfolg im Namen des gesamten BDIZ-Vorstands wünschen.

Renate Tischer-Richter